8 | DevOps Recruiting
Alle Abteilungen müssen miteinander funktionieren, wie auch beispielsweise die Sales-Abteilung, die für den Verkauf eines Produktes zuständig ist und
am Erfolg der Produktentwicklung interessiert ist. Alle sitzen in einem Boot, um die Firma erfolgreich zu machen und zu entwickeln. Aus diesem Grund
ist DevOps für mich nur der Anfang, jedoch für jedes Unternehmen wichtig.
Man stellt eben immer mehr fest, dass bestimmte Bereiche mit anderen Bereichen gut zusammenpassen! Wir begegnen heute weiteren Begriffen wie
"DevSecOps" oder "FinOps" und manche würfeln auch die Reihenfolge der Bestandteile durcheinander. Je mehr geteiltes Wissen über die Funktion des
Unternehmens entsteht, desto näher rücken alle Bereiche und Abteilungen zusammen und daraus werden sich sicherlich für jedes Unternehmen noch
interessante Synergien ergeben.
Welchen beruflichen Background sollte ein*e DevOps-Expert*in Ihrer Meinung nach mitbringen?
Um darauf einzugehen, möchte ich zunächst sagen, dass ich mir wünschen würde, dass in Stellenausschreibungen genauer differenziert wird: Es handelt
sich bei "Development" und "Operations" aus meiner Sicht um unterschiedliche Jobs und die Anforderungen sind dementsprechend verschieden.
Statt des Begriffes "DevOps" sollten eventuell präzisere Bezeichnungen gewählt werden. Wenn in Stellenanzeigen der Begriff DevOps auftaucht, dann
handelt es sich üblicherweise entweder um Infrastruktur zur Entwicklung von Anwendungssoftware, Infrastruktur für den täglichen Anwendungsbetrieb oder
beides gleichzeitig - also in der Regel um den "Operations"-Teil. Für jemanden, der in kleineren Unternehmen nach Fachkräften sucht, würde ich zum Beispiel
"Systementwickler" in der Stellenausschreibung verwenden - auch wenn der Begriff etwas älter ist. Wird nach einem "Entwickler" anstelle eines "Ingenieurs"
gesucht, dann bedeutet das für mich, dass als Bewerber auch Studienanfänger oder Quereinsteiger aus einem anderen Berufsfeld in Betracht gezogen werden,
sofern sie eine gewisse Grunderfahrung und Motivation mitbringen. Ich habe auch mit relativ unerfahrenen, aber hochmotivierten Leuten, die aus sogenannten
"Bootcamps" kamen, durchaus positive Erfahrungen gemacht und festgestellt, dass sie sich sehr schnell entwickelt haben. Sofern diesen "Systementwicklern"
auch ein erfahrener Systemingenieur zur Seite steht, halte ich die Einstiegsschwelle für relativ niedrig und das Suchspektrum kann relativ groß sein. Da sollte
man wahrscheinlich auf die Vorerfahrungen schauen und was zum Unternehmen passt.
Was würden Sie Unternehmen außerdem zu Bedenken mitgeben?
Beim Aufbau einer komplexen Infrastruktur muss natürlich immer auch der langfristige Betrieb und die zukünftige Weiterentwicklung des Systems
berücksichtigt werden - hierbei ist oft eher ein erfahrener Ingenieur gefordert. Je mehr Erfahrung jedenfalls im Team zur Verfügung steht, desto besser.
Man kann in einem Unternehmen, in dem Mitarbeiter mit ausreichend Erfahrung im Betrieb von komplexen Systemen knapp sind, durchaus mit externer Hilfe
durch bspw. Tutorien, Workshops, Mentoring-Programme und gegebenenfalls auch gute Softwarelösungen Abhilfe schaffen und diese Kompetenzen nach und
nach aufbauen. Aufgrund des "Bus-Faktors" sollte man für jede Rolle sowieso mindestens zwei Personen im Einsatz haben. Mit einem erfahrenen Trainer oder
wenigstens einem Sparringspartner an der Seite ist die Wahrscheinlichkeit außerdem höher, dass man gemeinsam die beste Lösung ausloten kann.