10 | DevOps Recruiting
Schwierigkeiten sehe ich in der Entwicklung des Personals und des Know-hows mit
der Steigerung der Komplexität. Es stellt sich gleichzeitig die Frage, wer heutzutage
und in der Zukunft die eher "niedrigen" aber sehr wichtigen Komponenten
entwickeln wird. Heutzutage finden sich oft hinter sehr weiträumig genutzten Open
Source-Projekten einzelne Firmen oder Stiftungen. Das schafft sicherlich Zuversicht,
dass diese Produkte weiterentwickelt werden und so in der Zukunft darauf gesetzt
werden kann.
Es gibt aber auch tausende von einzelnen Open Source-Projekten, die nicht auf
diese Weise in ihrer Weiterentwicklung unterstützt werden und die dennoch als
Bestandteil von ziemlich großen Softwarelösungen eingesetzt werden. Nicht zu
vergessen ist daher, dass an diesen Komponenten auch die Sicherheit von großen
Softwarelösungen hängt.
Ich denke, als Open Source-Maintainer eine oder mehrere Softwarelösungen für das
ganze Ökosystem zu pflegen, das könnte ein schöner Job für die Zukunft sein. Was
ich erlebt habe, ist, dass in der breiten Open Source-Community ein sehr großer
Erfahrungsschatz vorhanden ist und über die Zusammenarbeit an Open SourceProjekten
auch effektiv weitervermittelt wird.
Die Beteiligung an solchen Projekten - sei es in der Freizeit oder als Teil der Arbeit für
ein Unternehmen - kann ich daher sehr empfehlen. Unternehmen sollten die
Mitarbeit an Open Source-Projekten sowohl als Festigung ihrer technologischen
Werte als auch als Weiterbildung ihrer Mitarbeiter verstehen.
Vielen Dank für das Interview, Herr Stühler.
Zusammenfassung des Interviews
• DevOps ist ein guter Schritt, um zwischen Entwicklung
und dem IT-Betrieb effizient zusammenzuarbeiten
• Geteiltes Wissen über verschiedene Bereiche und
Abteilungen des Unternehmens hinweg können zu
(noch interessanteren) Synergien führen - Unternehmen
sollten insgesamt als zusammenhängendes System
betrachtet werden
• Stellenausschreibungen rund um DevOps sollten
genauer beschrieben sein und der Jobtitel
entsprechend passend gewählt werden
• Mix aus jungen Mitarbeitenden/Quereinsteigenden und
erfahrenen Mitarbeitenden ideal - Stichwort "Bus-Faktor",
um ausreichend Personal sicherzustellen und um den
so wichtigen Austausch untereinander zu fördern
• Blick in die Zukunft: Die Mitarbeitenden werden sich
voraussichtlich mehr auf bestimmte Technologien
des Unternehmens spezialisieren - notwendige,
weniger komplexe Komponenten sind dabei jedoch
nicht zu vernachlässigen!